Eine stetige Entwicklung prägt die Philosophie der Hanseatischen Baugenossenschaft Hamburg seit jeher. Das gilt auch für 2023 und lässt die HBH selbst angesichts großer Herausforderungen positiv in die Zukunft blicken.
Der Geschäftsbetrieb der HBH umfasst Hamburg und die angrenzenden Bundesländer, und das seit 75 Jahren. Seit ihrer Gründung am 2. April 1949 ist die HBH auf den Bau und die Verwaltung von Gebäuden in verschiedenen Rechts- und Nutzungsformen, einschließlich Garagen und Stellplätzen, ausgerichtet. Zum 31. Dezember 2023 zählten 6.916 Wohnungen mit einer Gesamtwohnfläche von 448.685 m2 zur HBH. Darüber hinaus verfügte die Genossenschaft über 16 Gewerbeeinheiten, 2.545 Stellplätze in Tiefgaragen und Einzelgaragen sowie 890 Kfz-Stellplätze mit einer Nutzfläche von 45.903 m2.
In Barmbek-Süd verlief die Quartiersentwicklung planmäßig. Zunächst stand der Abriss der Gebäude Sentastraße 15–23 und Lohkoppelstraße 67–69 an, was zu einem Rückgang des Wohnungsbestands um 78 Einheiten führte. Zusammenlegungen im Rahmen einer Vollmodernisierungsmaßnahme betrafen vier Wohnungen im Quartier Bürgerweide/Hin-richstraße sowie eine Wohnung im Damerowsweg, was zu einer Gesamtveränderung der Wohnfläche von minus 3.373 m2 führte.
Bei den Tiefgaragenstellplätzen verzeichnete die HBH einen Zuwachs von 36 Stellplätzen in der Bürgerweide, während zwei weitere durch Umnutzung wegfielen. Damit erhöhte sich die Nutzfläche insgesamt um 747 m2.
Die wirtschaftlichen Bedingungen waren im Berichtszeitraum herausfordernd, im Wesentlichen durch eine stark gestiegene Inflation, die den Einkauf von Handwerkerleistungen verteuerte. Obwohl es eine leichte Entspannung bei den Energiekosten durch staatliche Subventionen gab, blieben die Energiekosten weiter auf einem hohen Niveau.
Ähnlich hohe Kapitalkosten wie im Vorjahr führten dazu, dass sich Investitionen, besonders im Neubau, aufgrund hoher Baupreise kaum noch rechneten. Der anhaltende Fachkräftemangel stellte zudem eine weitere Herausforderung dar, die die Wohnungswirtschaft auch zukünftig begleiten wird.
Der Jahresüberschuss weist eine positive Abweichung gegenüber dem Vorjahr auf. So konnte die HBH im abgelaufenen Geschäftsjahr einen Anstieg der Umsatzerlöse um 0,6 Mio. Euro verzeichnen, was u. a. auf gestiegene Zuschüsse der Investitions- und Förderbank Hamburg (IFB) zurückzuführen ist. Gleichzeitig gab es einen Rückgang der Erlösschmälerung aufgrund der Vermietung von Wohnungen, die durch die HBH für Neubau- oder Modernisierungsmaßnahmen freigehalten worden waren.
Die Kosten für Instandhaltung und Zinsaufwendungen verblieben nahezu im Rahmen der Planung.
Neben den bereits erwähnten höheren Umsatzerlösen in Höhe von 0,6 Mio. Euro trugen auch höhere Versicherungserstattungen in Höhe von 0,2 Mio. Euro und eine geänderte handelsrechtliche Bilanzierungsregelung für Abrisskosten, die eine Aktivierungspflicht mit sich bringt und das Ergebnis um 0,4 Mio. Euro verbesserte, zu diesem Gesamtergebnis bei.
KENNZAHLEN | PLAN 2023 | IST 2023 | IST 2022 |
---|---|---|---|
Umsatzerlöse aus Mieten | 39,0 Mio. € | 39,6 Mio. € | 37,9 Mio. € |
Instandhaltungsaufwendungen* | 13,9 Mio. € | 13,8 Mio. € | 11,0 Mio. € |
Zinsaufwendungen | 3,2 Mio. € | 3,2 Mio. € | 3,3 Mio. € |
Jahresüberschuss | 5,5 Mio. € | 7,2 Mio. € | 9,0 Mio. € |
* inkl. verrechneter eigener Leistung |
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Ebenso ist die Zinsentwicklung zu nennen, die sich auf die Barwertberechnung der Pensionsrückstellungen auswirkte. In Summe mit weiteren positiven Abweichungen führte das zu einem Plus von rund 0,5 Mio. Euro.
Die Fluktuationsquote sank im Vergleich zum Vorjahr um 0,2 Prozent. Im Geschäftsjahr wurden insgesamt 414 Wohnungen neu vermietet (432 Wohnungen in 2022), was einer Fluktuationsquote von 6,0 Prozent entspricht.
Zum Stichtag 31.12.2023 standen 89 Wohnungen leer, was im Vergleich zum Vorjahr einen deutlichen Rückgang bedeutet (181 Wohnungen in 2022). Das ist hauptsächlich auf den Abriss von Bestandswohnungen im Quartier Barmbek-Süd zurückzuführen. Aus diesem Grund und wegen geplanter bzw. durchgeführter Modernisierungsmaßnahmen blieben 35 Wohnungen unbewohnt. Zum Stichtag lagen für 38 Wohnungen bereits Anschlussverträge vor.
Festzuhalten ist, dass struktureller Leerstand nicht zu erkennen ist, was auf eine effektive Vermietungsstrategie und eine erfolgreiche Marktpositionierung der HBH hinweist.
Die gute wirtschaftliche Lage der Genossenschaft spiegelt sich in ihrer Vermögens-, Finanz- und Ertragslage wider. Ein Blick auf Investitionen, Tilgungen und Erträge zeigt die Genossenschaft in geordneten Vermögensverhältnissen und solider Kapitalstruktur. Die nachfolgenden Zahlen und Fakten haben zum Ziel, das Gesamtbild der HBH genauer zu erfassen.
Die Finanzierung des langfristigen Vermögens der Genossenschaft erfolgt durch Eigenkapital und langfristiges Fremdkapital.
Investitionen in das Anlagevermögen in Höhe von 9,8 Mio. Euro haben die Vermögensstruktur wesentlich geprägt. Ein beträchtlicher Teil dieser Investitionen wurde in den Neubau und die Modernisierung des Gebäudebestandes investiert, insbesondere im Quartier Barmbek-Süd (Sentastraße/Lohkoppelstraße). Für den Neubau wurden 4,9 Mio. Euro aufgebracht, während 4,4 Mio. Euro für Modernisierungsmaßnahmen, insbesondere für energetische Modernisierungen, verwendet wurden. Insgesamt beliefen sich die Investitionen auf 9,3 Mio. Euro. Zusätzlich wurden 0,5 Mio. Euro für den Erwerb von Ausstattung investiert.
Demgegenüber wurden planmäßige Abschreibungen in Höhe von 10,3 Mio. Euro vorgenommen. Durch Aufnahme von Darlehen in Höhe von 10,6 Mio. Euro und die planmäßige Tilgung von 11,1 Mio. Euro sowie Tilgungszuschüsse der KfW in Höhe von 2,0 Mio. Euro verringerte sich das langfristige Fremdkapital einschließlich Rückstellungen um 2,5 Mio. Euro. Eine Darlehensauszahlung kurz vor dem Bilanzstichtag für den Neubau in der Sentastraße/Lohkoppelstraße führte zu einer positiven Veränderung der liquiden Mittel, was maßgeblich zu einem starken Anstieg des kurzfristigen Umlaufvermögens geführt hat.
VERMÖGENSLAGE | 2023 | 2022 | VERÄNDERUNG | ||
---|---|---|---|---|---|
AKTIVA | T€ | % | T€ | % | T€ |
Anlagevermögen einschl. langfr. RAP | 376.136,6 | 95,3 | 376.638,0 | 96,1 | -501,4 |
Umlaufvermögen langfristig | 520,1 | 0,1 | 895,1 | 0,2 | -375,0 |
Umlaufvermögen kurzfristig einschl. kurzfr. RAP* | 18.145,1 | 4,6 | 14.381,6 | 3,7 | 3.763,5 |
394.801,8 | 100,0 | 391.914,7 | 100,0 | 2.887,1 | |
PASSIVA | |||||
Eigenkapital | 176.547,6 | 44,7 | 170.024,4 | 43,4 | 6.523,2 |
Rückstellungen u. Fremdkapital langfristig | 200.639,0 | 50,8 | 203.166,7 | 51,8 | -2.527,7 |
Rückstellungen, Fremdkapital u. RAP kurzfristig | 17.615,2 | 4,5 | 18.723,6 | 4,8 | -1.108,4 |
394.801,8 | 100,0 | 391.914,7 | 100,0 | 2.887,1 | |
* Rechnungsabgrenzungsposten |
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Im Bereich der kurzfristigen Verbindlichkeiten sind die erhaltenen Anzahlungen für Betriebs- und Heizkosten zu nennen, die gegenüber dem Vorjahr in Höhe von rund 2,0 Mio. Euro. stiegen.
Diesem Anstieg standen aufgrund abgeschlossener Baumaßnahmen niedrigere Verbindlichkeiten aus Bautätigkeit und Instandhaltung in Höhe von rund 2,1 Mio. Euro, niedrigere Verbindlichkeiten aus Betriebskosten in Höhe von 0,4 Mio. Euro, um 0,1 Mio. Euro gesunkene Verbindlichkeiten aus Vermietung sowie 0,5 Mio. Euro verbrauchte Rückstellungen gegenüber.
Ein Großteil des Jahresüberschusses konnte in die Ergebnisrücklagen eingestellt werden, was zu einem Anstieg des Eigenkapitals um etwa 6,5 Mio. Euro führte.
Dank des Einsatzes von Eigenkapital aus den kontinuierlich angesparten jährlichen Jahresüberschüssen bei Investitionen und der Entschuldungsstrategie konnte die Eigenkapitalquote im Vergleich zum Vorjahr um 1,3 Prozent auf 44,7 Prozent gesteigert werden.
Anhand der Kapitalflussrechnung wird die finanzielle Entwicklung der HBH zusammenfassend dargestellt. Aufgrund der Änderungen des DRS 21 wurden die Vorjahreswerte des Cashflows aus Investitionstätigkeit um 287,9 TEuro erhöht und der Cashflow aus der Finanzierungstätigkeit um denselben Betrag reduziert. Die Kapitalflussrechnung bildet dabei die Zahlungsströme ab, die darüber Auskunft geben, wie im Geschäftsjahr die finanziellen Mittel der Genossenschaft erwirtschaftet und für Investitions- und Finanzierungsmaßnahmen eingesetzt wurden.
Die im Geschäftsjahr erwirtschafteten finanziellen Mittel wurden zum Großteil (13,7 Mio. Euro) in die Entwicklung des Anlagevermögens investiert. Die Entschuldung der Genossenschaft schreitet durch die Tilgung bestehender Darlehen weiter voran: So beträgt die aktuelle Valutierung der Darlehen 10,6 Mio. Euro, während die planmäßige Tilgung bei 11,1 Mio. Euro liegt.
Der liquide Überschuss von rund 3,6 Mio. Euro (entspricht der Veränderung des Finanzmittelbestandes) steht für die zukünftig ge-planten Investitionen in das Vermögen der Genossenschaft zur Verfügung. Weiterhin kann die Genossenschaft zur Zwischenfinanzierung von Investitionen in Höhe von 10,0 Mio. Euro auf einen flexibel einsetzbaren Kreditrahmen zurückgreifen. Damit wird die Möglichkeit einer bedarfsgerechten Steuerung der für den Geschäftsbetrieb erforderlichen Liquidität geschaffen. Ohne auf besondere Finanzinstrumente zurückzugreifen, kann das Finanzmanagement sicherstellen, dass sämtliche Zahlungsverpflichtungen zeitnah erfüllt werden.
KAPTIALFLUSSRECHNUNG | 2023 | 2022 | VERÄNDERUNG |
---|---|---|---|
I. laufende Geschäftstätigkeit | |||
Cashflow nach DVFA/SG 1) |
17.480,8 | 18.846,7 | -1.365,9 |
Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit | 21.542,3 | 23.656,7 | -2.114,4 |
II. Investitionsbereich | |||
Cashflow aus Investitionstätigkeit | -13.727,0 | -23.812,3 | 10.085,3 |
III. Finanzierungstätigkeit | |||
Cashflow aus Finanzierungstätigkeit | -4.257,5 | 497,8 | -4.755,3 |
Zahlungswirksame Veränderung des Finanzmittelbestandes | |||
3.557,8 | 342,2 | 3.215,6 | |
IV. Finanzmittelfonds | |||
Zahlungswirksame Veränderung des Finanzmittelbestandes | 3.557,8 | 342,2 | 3.215,6 |
Finanzmittelbestand am 31.12.2022/2021 | 950,0 | 607,8 | 342,2 |
Finanzmittelbestand am 31.12.2023/2022 | 4.507,8 | 950,0 | 3.557,8 |
Cashflow nach DVFA/SG nach planmäßiger Tilgung (Wohnungswirtschaftlicher Cashflow) | 6.358,9 | 8.712,2 | -2.353,3 |
1) DVFA/SG: Deutsche Vereinigung für Finanzanalyse und Asset Management e. V./ Schmalenbach-Gesellschaft für Betriebswirtschaft e. V. |
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ERTRAGSLAGE | 2023 | 2022 | VERÄNDERUNG |
T€ | T€ | T€ | |
Hausbewirtschaftung | + 8.200,7 | + 9.838,4 | - 1.637,7 |
Betreuungstätigkeit | + 0,7 | - 4,8 | + 5,5 |
Bautätigkeit | - 4,3 | - 21,2 | + 16,9 |
Sonstiger Geschäftsbetrieb | - 502,8 | - 661,4 | + 158,6 |
Finanzergebnis | - 139,0 | - 133,0 | - 6,0 |
Neutrales Ergebnis | + 69,0 | + 44,6 | + 24,4 |
Jahresergebnis vor Steuern | + 7.624,3 | + 9.062,6 | - 1.438,3 |
Ertragsteuern | - 439,6 | - 65,3 | - 374,3 |
Jahresüberschuss | + 7.184,6 | + 8.997,3 | - 1.812,7 |
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Zum Stichtag 31.12.2023 sind die kurzfristigen Verbindlichkeiten durch liquide Mittel und kurzfristige Forderungen vollständig gedeckt. Der Stichtagssaldo beträgt 0,5 Mio. Euro.
Wie im Vorjahr wurden im Geschäftsjahr rund 0,1 Mio. Euro weniger Zinsen auf Fremdkapital gezahlt. So sank der Zinssatz für das durchschnittlich gebundene Fremdkapital auf 1,6 Prozent (Vorjahr: 1,7 Prozent). Dies ist eine positive Folge von Darlehensverträgen, die bereits in den Vorjahren zu günstigen Konditionen abgeschlossen wurden und deren Auszahlungen im Geschäftsjahr erfolgte, und andererseits einem hohen Tilgungsanteil.
Die HBH trägt keine finanziellen Risiken oder Unsicherheiten aufgrund von Schwankungen in den Wechselkursen verschiedener Währungen.
Das Jahresergebnis wird auch im Geschäftsjahr 2023 im Wesentlichen durch die Bewirtschaftung des genossenschaftlichen Immobilienbestandes erwirtschaftet, wie es für die Branche üblich ist. Das Ergebnis ist zwar im Vergleich zum Vorjahr rückläufig, was hauptsächlich aus Veränderungen im Aufwendungsbereich resultiert, die Erträge aus der Hausbewirtschaftung sind jedoch nahezu stabil geblieben.
Die Instandhaltungsaufwendungen sind, gegenüber dem Vorjahr, um 2,8 Mio. Euro stark angestiegen. Das ist hauptsächlich auf die Ausweitung der Arbeiten für den gesetzlich auferlegten hydraulischen Abgleich bei gasversorgten Wohngebäuden sowie die Modernisierung der Aufzugsanlagen mit älterem Baujahr zurückzuführen.
Des Weiteren führte eine Entspannung auf den Energiemärkten zu sinkenden Energiekosten in Höhe von 1 Mio. Euro; die Kapitalkosten einschließlich Nebenkosten der Geldbeschaffung reduzierten sich um 0,2 Mio. Euro.
Eine wesentliche Veränderung im Bereich der Ertragsteuern ergibt sich hauptsächlich aus der Nachzahlung für Steuern von Einkommen und Ertrag aus Vorjahren.
Im Jahr 2023 erhöhten sich die durchschnittlichen Erträge aus Nutzungsgebühren, inklusive Zuschüsse der IFB (Hamburgische Investitions- und Förderbank), von 6,89 Euro aus dem Vorjahr auf 7,11 Euro pro Quadratmeter Wohnfläche. Zusätzlich erhöhten sich die jährlichen Instandhaltungsaufwendungen pro Quadratmeter Wohn- und Nutzfläche auf 26,06 Euro im Vergleich zu 20,88 Euro im Vorjahr.
Effektive Unternehmenssteuerung erfordert die frühzeitige Identifizierung von Chancen, Risiken und ihren finanziellen Auswirkungen. Daher hat die HBH ein umfassendes Risikofrüherkennungssystem implementiert, das den Fortbestand, die Zahlungsfähigkeit und eine stabile Vermögensstruktur sicherstellt. Dank der Überwachung und Analyse der Geschäftsführung und innerbetrieblichen Leistungsbereiche kommt die HBH der Einhaltung gesetzlicher und satzungsgemäßer Pflichten nach. Die Genossenschaft ergreift Maßnahmen zur Risikominderung, wobei angemessener Versicherungsschutz, Funktionstrennung und IT-Planung besondere Priorität haben. Der Datenschutz unterliegt hierbei den Bestimmungen der Europäischen Datenschutzgrundverordnung (DSGVO).
Das Risikomanagement wird in der HBH kontinuierlich durchgeführt. Monatliche Auswertungen sowie fortlaufende Analysen der Instandhaltungskosten, Mietrückstände und -ausfälle, Vermietbarkeit, Mietpreisgestaltung und Altersstruktur ergänzen diese Gesamtübersicht.
Die Planungs- und Prognosedaten der HBH werfen ein Licht auf verschiedene Risiken und Chancen, die das Unternehmen in naher Zukunft beeinflussen könnten. Hauptsächlich beziehen sie sich auf folgende Bereiche:
Die steigende Nachfrage nach bezahlbarem Wohnraum, u. a. durch Zuzüge von Schutzsuchenden aus Kriegsgebieten, stellt weiterhin eine Herausforderung auf dem angespannten Hamburger Wohnungsmarkt dar.
Die langfristige Vermietbarkeit des genossenschaftlichen Wohnungsbestandes wird als gesichert angesehen.
Die HBH sieht es auch weiterhin als erforderlich an, Förderprogramme der KfW und der IFB in Anspruch zu nehmen, um ihren Mitgliedern preiswerten Wohnraum bieten zu können. Hierbei ist eine verlässliche Förderpolitik vonnöten. Gleichzeitig bleibt die Instandhaltung des Bestandes ein zentrales Anliegen.
Um langfristig attraktiven Wohnraum – und gleichzeitig die Ertragssituation der Genossenschaft – zu gewährleisten, werden umfangreiche Quartiersentwicklungskonzepte und Modernisierungsmaßnahmen einzelner Wohnanlagen umgesetzt.
Investitionen in die Gebäudesubstanz bieten die Chance, neue Technologien zu implementieren und die Gebäudekonnektivität zu verbessern. Der Bestandschutz stellt aber die Maßnahmen vor Grenzen, wo soziale oder städtebauliche Erhaltungsverordnungen im Vordergrund stehen.
Die HBH setzt ihre Strategie fort, durch gezielte Neubau- und Modernisierungsmaßnahmen die Wohn- und Lebensqualität in Hamburg zu verbessern, gleichzeitig CO2-Emissionen zu reduzieren und langfristig wirtschaftlichen Erfolg zu erzielen. Die verantwortungsvolle Personalentwicklung und die partnerschaftliche Zusammenarbeit bilden dabei wichtige Eckpfeiler für eine erfolgreiche Zukunft.
Der Abriss der Bestandsgebäude in der Sentastraße/Lohkoppelstraße im Frühjahr des Geschäftsjahres markiert den Beginn des ersten Neubauabschnitts im Quartier Barmbek-Süd. Dieser Abschnitt umfasst die Errichtung von 57 öffentlich geförderten Wohnungen sowie 21 Tiefgaragenstellplätzen, deren Fertigstellung voraussichtlich im Dezember 2024 erfolgen wird.
Bis 2028 sind zwei weitere Bauabschnitte geplant, in denen insgesamt 86 öffentlich geförderte Wohnungen entstehen sollen. Zusätzlich wird die Vollmodernisierung von 28 Wohnungen in der Sentastraße 1-5 voraussichtlich Anfang 2025 beginnen und bis Ende des Jahres 2025 abgeschlossen sein. Diese Maßnahmen sind Teil der Quartiersentwicklung und verbessern die Wohn- und Lebensqualität in Barmbek-Süd. Die frühzeitige Einbindung der Bewohner in den Planungsprozess stellt einen wichtigen Grundstein für die erfolgreiche Umsetzung dar.
Die HBH setzt auch weiterhin auf Modernisierungen zur Verbesserung der Energieeffizienz, um dem Dekarbonisierungsfahrplan zu folgen. Dafür werden in der Vogelweide/Wohldorfer Straße 41 Wohnungen energetisch optimiert, einschließlich der Dämmung der Fassade, der Erneuerung der Dacheindeckung und des Einbaus neuer Fenster sowie neuer Balkone. Diese Maßnahme begann im Frühjahr 2024 und soll bis Ende des Jahres abgeschlossen sein. Ebenso werden ab April 2024 in Hamburg-Wandsbek, im Moorgrund 21-35, weitere 48 Wohnungen energetisch modernisiert. Insgesamt werden 192 Wohnungen über drei Bauabschnitte bis Ende 2029 mit dem Ziel einer verbesserten Energieeffizienz modernisiert.
Im vergangenen Geschäftsjahr hat die HBH Investitionen in Höhe von rund 12,5 Mio. Euro zur CO2-Reduzierung getätigt – u. a. für bestandsersetzenden Neubau und Vollmodernisierungsmaßnahmen. Von diesem Gesamtinvestitionsvolumen entfallen etwa 7,2 Mio. Euro auf Kosten für energetische Modernisierungen und Instandhaltung.
Für das laufende Geschäftsjahr 2024 ist geplant, das Investitionsvolumen auf insgesamt etwa 19,2 Mio. Euro zu erhöhen. Davon sollen etwa 7,6 Mio. Euro für energetische Modernisierungen und Instandhaltungsmaßnahmen verwendet werden.
Es ist von einer steigenden Auftragsvergabe und mit höheren Angebotspreisen 2024 auszugehen. Die Planungen sehen rund 14,6 Mio. Euro für Fremdkosten und Eigenleistungen vor. Die Finanzierung der Bauvorhaben erfolgt zu marktüblichen Kreditbedingungen. Hierbei werden die Planungsrechnungen und Kennzahlen an Darlehensgeber wie Versicherungen oder Geldinstitute weitergegeben. Diese führen eine Bewertung der Investitionsmaßnahme durch, orientieren sich an gängigen Ratingmodellen und ermitteln das Ausfallrisiko. In diesem Bereich bestehen keine spezifischen Risiken, da die HBH keine besonderen Finanzierungsinstrumente nutzt. So erhält die HBH von den Darlehensgebern optimale Zinskonditionen.
Bereits zu Beginn des Geschäftsjahres wurden frühzeitig Anschlussfinanzierungen für auslaufende Zinsvereinbarungen getroffen. Aufgrund des gestiegenen Finanzierungsvolumens und des aktuellen Zinsniveaus rechnet die Genossenschaft mit leicht steigenden Zinsaufwendungen. Mit Blick auf die wirtschaftliche Gesamtsituation der HBH wird für das zukünftige Geschäftsjahr mit einem Jahresüberschuss gerechnet.
Nachfolgende Tabelle fasst die wichtigsten Planzahlen zusammen:
PLANZAHLEN 2024 | PLAN 2024 |
Umsatzerlöse aus Mieten | 40,0 Mio. € |
Instandhaltungsaufwendungen * | 14,6 Mio. € |
Zinsaufwendungen | 3,3 Mio. € |
Jahresüberschuss | 6,1 Mio. € |
* inkl. verrechneter eigener Leistung |
Auch in der Wohnungswirtschaft herrscht zunehmend Fachkräftemangel. Um diesem entgegenzuwirken, investiert die HBH in die Ausbildung und eine kontinuierliche Weiterbildung ihrer Mitarbeiter. Darüber hinaus wird die Digitalisierung stark vorangetrieben, um den sich verändernden Arbeitsplatzanforderungen gerecht zu werden und attraktiv für Bewerber zu bleiben. Eine vertrauensvolle Zusammenarbeit mit Geschäftspartnern besitzt für die HBH den höchsten Stellenwert und bildet eine solide Basis für die Bewältigung zukünftiger Herausforderungen.
Darauf aufbauend blickt die HBH positiv in die Zukunft.
Hamburg, den 09. April 2024
Hanseatische Baugenossenschaft Hamburg eG
Der Vorstand
Daniel Kirsch
Alexander Schubert